Geschäftsbericht 2021

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HUGO BOSS AG

HUGO BOSS AG ist Muttergesellschaft des HUGO BOSS Konzerns

Leistungsbeziehungen zu Tochtergesellschaften prägen operative Entwicklung

Ausführungen zu Risiken, Chancen und Prognose für den HUGO BOSS Konzern gelten auch für die HUGO BOSS AG

Die HUGO BOSS AG ist die Muttergesellschaft des HUGO BOSS Konzerns. Ihr Jahresabschluss wird nach den Regeln des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) aufgestellt. Neben dem operativen Geschäft beeinflusst insbesondere die Steuerung der Zentralfunktionen die Ergebnisse der HUGO BOSS AG. Wesentliche Posten sind dabei die Weiterberechnung von Kosten für erbrachte Dienstleistungen an die Konzerngesellschaften sowie das aus ihrer Holdingfunktion resultierende Beteiligungsergebnis. Die Erwartungen für die HUGO BOSS AG spiegeln sich aufgrund ihrer Verflechtungen mit den Konzerngesellschaften und ihrer Bedeutung für den Konzern größtenteils im Prognosebericht des Konzerns wider. Die Geschäftsentwicklung der HUGO BOSS AG unterliegt zudem im Wesentlichen den gleichen Risiken und Chancen wie die des Konzerns. Daher gelten die im Prognosebericht und im Risiko- und Chancenbericht für den Konzern getroffenen Aussagen auch für die HUGO BOSS AG. Prognosebericht, Risiko- und Chancenbericht

Ertragslage

Gewinn-und-Verlust-Rechnung HUGO BOSS AG (in Mio. EUR)

 

 

2021

 

In % des Umsatzes

 

2020

 

In % des Umsatzes

 

Veränderung in %

Umsatzerlöse

 

1.301

 

100,0

 

894

 

100,0

 

46

Umsatzkosten

 

−870

 

−66,9

 

−720

 

−80,5

 

21

Bruttoergebnis vom Umsatz

 

431

 

33,1

 

174

 

19,5

 

>100

Vertriebskosten

 

−263

 

−20,2

 

−212

 

−23,7

 

24

Allgemeine Verwaltungskosten

 

−104

 

−8,0

 

−93

 

−10,4

 

12

Sonstige betriebliche Erträge

 

54

 

4,1

 

40

 

4,4

 

35

Sonstige betriebliche Aufwendungen

 

−52

 

−4,0

 

−66

 

−7,4

 

−21

Ergebnis aus Betriebstätigkeit

 

65

 

5,0

 

−157

 

−17,6

 

>100

Beteiligungsergebnis

 

84

 

6,5

 

41

 

4,6

 

−34

Zinsergebnis

 

−17

 

−1,3

 

−13

 

−1,5

 

−31

Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens

 

−16

 

−1,2

 

−17

 

−1,9

 

7

Ertragsteuern und sonstige Steuern

 

−19

 

−1,5

 

−6

 

−0,7

 

< −100

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

 

96

 

7,4

 

−153

 

−17,1

 

>100

Einstellung in (−)/Entnahme aus (+) anderen Gewinnrücklagen

 

−48

 

−3,7

 

0

 

0,0

 

n/a

Gewinnvortrag aus dem Vorjahr

 

36

 

2,8

 

191

 

21,3

 

−81

Bilanzgewinn

 

84

 

6,4

 

38

 

4,3

 

>100

Der Umsatz der HUGO BOSS AG setzt sich im Wesentlichen zusammen aus den in Deutschland und Österreich erzielten Einzelhandels-, Großhandels- und digitalen Umsätzen, sowie konzerninternen Umsätzen mit den internationalen Tochtergesellschaften.

Umsatz nach Regionen (in Mio. EUR)

 

 

2021

 

In % des Umsatzes

 

2020

 

In % des Umsatzes

 

Veränderung in %

Europa

 

1.029

 

79

 

755

 

84

 

36

Amerika

 

138

 

11

 

44

 

5

 

>100

Asien/Pazifik

 

134

 

10

 

95

 

11

 

40

Gesamt

 

1.301

 

100

 

894

 

100

 

46

Der deutliche Aufschwung des globalen Geschäfts von HUGO BOSS im Geschäftsjahr 2021 wirkte sich auch auf die HUGO BOSS AG spürbar positiv aus. Auf Jahressicht legten die Umsätze der HUGO BOSS AG in den Regionen Europa und Asien/Pazifik jeweils deutlich zweistellig, in der Region Amerika sogar dreistellig zu. Der von der HUGO BOSS AG in Deutschland erzielte Umsatz lag mit 360 Mio. EUR um 30 % über dem Vorjahresniveau (2020: 276 Mio. EUR).

Umsatz nach Marken (in Mio. EUR)

 

 

2021

 

In % des Umsatzes

 

2020

 

In % des Umsatzes

 

Veränderung in %

BOSS

 

876

 

67

 

572

 

64

 

53

HUGO

 

218

 

17

 

167

 

19

 

30

Sonstige Leistungen

 

207

 

16

 

155

 

17

 

34

Gesamt

 

1.301

 

100

 

894

 

100

 

46

Während beide Marken – BOSS und HUGO – deutlich zweistellige Umsatzzuwächse erzielten, verzeichnete das Unternehmen auch einen Anstieg der Umsätze aus sonstigen Leistungen. Dieser ergab sich im Zuge höherer Weiterbelastungen konzerninterner Aufwendungen an die Tochtergesellschaften, insbesondere im Zusammenhang mit Service, IT- und Marketingleistungen.

Die Bruttomarge lag mit 33,1 % deutlich über dem Vorjahreswert (2020: 19,5 %). Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf nicht wiederkehrende, negative Effekte aus der Bestandsbewertung des Vorjahres zurückzuführen. Ein Anstieg der Beschaffungskosten konnte dadurch mehr als kompensiert werden. Letzter steht hauptsächlich im Zusammenhang mit den pandemiebedingten Engpässen in Bezug auf globale Produktions- und Logistikkapazitäten und dem damit verbundenen Anstieg von Material-, Produktions- und Frachtkosten. Der Anstieg der Vertriebskosten reflektiert im Wesentlichen höhere Logistikaufwendungen und Lizenzgebühren sowie eine Steigerung der Marketingaufwendungen. Der Anstieg der allgemeinen Verwaltungskosten ist vor allem auf höhere Personalaufwendungen vor dem Hintergrund der positiven Geschäftsentwicklung zurückzuführen. Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen im Wesentlichen aufgrund gestiegener Erlöse aus der Weiterbelastung von Kosten und Leistungen an verbundene Unternehmen sowie Zuwendungen der öffentlichen Hand vor dem Hintergrund der Pandemie über dem Vorjahresniveau. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen ebenfalls unter dem Niveau des Vorjahres und beinhalten im Wesentlichen Forschungs- und Entwicklungs­kosten sowie Forderungsabwertungen und Fremdwährungseffekte.

Das Beteiligungsergebnis lag im Jahr 2021 mit 84 Mio. EUR über dem Wert des Vorjahres (2020: 41 Mio. EUR). Die Erträge aus Beteiligungen betreffen wie im Vorjahr vor allem den Jahresüberschuss der HUGO BOSS Trade Mark Management GmbH & Co. KG, der entsprechend den gesellschafts­vertraglichen Regelungen auf das Darlehenskonto der Kommanditistin HUGO BOSS AG gutgeschrieben wird, sowie die Dividendenzahlung der HUGO BOSS Textile Industry Ltd.

Vermögens- und Finanzlage

Das Anlagevermögen reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr um 3 % auf 944 Mio. EUR (31. Dezember 2020: 974 Mio. EUR). Der Rückgang ist im Wesentlichen auf eine im Vergleich zum Vor-Pandemie-Niveau geringere Investitionstätigkeit zurückzuführen.

Kurzfristiges operatives Nettovermögen (in Mio. EUR)

 

 

2021

 

2020

 

Veränderung in %

Vorräte

 

188

 

176

 

7

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

 

30

 

12

 

>100

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

 

170

 

99

 

72

Kurzfristiges operatives Nettovermögen

 

48

 

89

 

−46

Der Anstieg der Vorräte reflektiert vor allem einen höheren Bestand an Fertigerzeugnissen zur Unterstützung der sich im Jahresverlauf beschleunigenden Umsatzdynamik. Die HUGO BOSS AG ist Lieferant für die weltweiten Vertriebsgesellschaften des Konzerns. Im Zuge der spürbaren Erholung des Großhandelsgeschäfts in Deutschland und Österreich im Geschäftsjahr 2021 lagen auch die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der HUGO BOSS AG zum Jahresende deutlich über dem Vorjahresniveau. Auch bei den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen verzeichnete das Unternehmen einen spürbaren Anstieg. Dieser resultierte in erster Linie aus einer gestiegenen Inanspruchnahme des 2020 von HUGO BOSS erfolgreich etablierten Supplier-Financing-Programms. In Summe lag das kurzfristige operative Nettovermögen (Trade Net Working Capital) der HUGO BOSS AG damit zum Jahresende deutlich unter dem Niveau des Vorjahres.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen lagen zum Ende des Geschäftsjahres 2021 mit 59 Mio. EUR leicht über dem Vorjahresniveau (31. Dezember 2020: 51 Mio. EUR). Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen reduzierten sich insbesondere aufgrund von im Vergleich zum Vorjahr geringeren Verrechnungspreisanpassungen auf Warenlieferungen auf 331 Mio. EUR (31. Dezember 2020: 440 Mio. EUR). Die Rückstellungen erhöhten sich zum Jahresende auf 151 Mio. EUR (31. Dezember 2020: 141 Mio. EUR). Mit 70 Mio. EUR lagen die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten zum Ende des Jahres unter dem Vorjahreswert (31. Dezember 2020: 83 Mio. EUR).

Der Finanzmittelbestand – definiert als Summe aus Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten – lag zum 31. Dezember 2021 bei 24 Mio. EUR (31. Dezember 2020: 1 Mio. EUR). Der Anstieg reflektiert hauptsächlich den im Vergleich zum Vorjahr gestiegenen Mittelzufluss aus betrieblicher Geschäftstätigkeit. Dieser profitierte insbesondere von der positiven Geschäftsentwicklung in 2021 sowie den erzielten Verbesserungen im Hinblick auf das kurzfristige operative Nettovermögen.