Umsatzlage

Der Konzernumsatz stieg im Jahr 2021 sowohl in Berichtswährung als auch währungsbereinigt um 43 % und belief sich somit auf 2.786 Mio. EUR (2020: 1.946 Mio. EUR). Die währungsbereinigten Umsätze blieben damit nur 1 % unter dem Vor-Pandemie-Niveau (2019: 2.884 Mio. EUR).

Umsatz nach Regionen

Alle Regionen trugen zum Umsatzwachstum bei, wobei Europa und Amerika – vor allem dank einer spürbaren Erholung der lokalen Nachfrage – eine besonders starke Entwicklung verzeichneten.

Die Region Europa, einschließlich Naher Osten und Afrika, erzielte im Geschäftsjahr 2021 ein deutlich zweistelliges Umsatzplus, zu dem wichtige Kernmärkte wie Großbritannien, Deutschland und Frankreich beitrugen. Obwohl insbesondere die erste Jahreshälfte von langanhaltenden Lockdowns und Storeschließungen in wichtigen Märkten gekennzeichnet war, lag der Umsatz im Zweijahresvergleich nur 2 % unter dem Niveau von 2019.

Auch die Region Amerika verzeichnete ein deutlich zweistelliges Umsatzplus, angetrieben von einer starken lokalen Nachfrage infolge der spürbaren Verbesserung der Verbraucherstimmung nach den Lockdowns. Dabei profitierte HUGO BOSS vor allem im US-Markt von der erfolgreichen Umsetzung wichtiger Initiativen zur Stärkung des Produktangebots am Point of Sale sowie der Expansion des Shop-in-Shop-Netzwerks bei wichtigen Handelspartnern. Auf Gesamtjahressicht übertrafen die währungsbereinigten Umsätze in Amerika das Vor-Pandemie-Niveau folglich um 4 %.

In der Region Asien/Pazifik nahm die Dynamik 2021 ebenfalls spürbar zu. Die Umsätze stiegen hier im Vergleich zum Vorjahr zweistellig und lagen im Zweijahresvergleich folglich 3 % unter dem Vor-Pandemie-Niveau. Dabei lasteten pandemiebedingte Einschränkungen – einschließlich vorübergehender Storeschließungen – in verschiedenen Märkten zweitweise spürbar auf der Verbraucherstimmung. Ertragslage, Umsatz- und Ertragsentwicklung der Geschäftssegmente

Umsatz nach Vertriebskanälen

Die Umsätze im stationären Einzelhandel – inklusive freistehender Einzelhandelsgeschäfte, Shop-in-Shops und Outlets – verzeichneten im Geschäftsjahr 2021 einen währungsbereinigten Anstieg von 43 %. Durchschnittlich waren rund 90 % der eigenen Stores geöffnet, was das Wachstum entsprechend unterstützte. Darüber hinaus profitierte HUGO BOSS von einer starken lokalen Nachfrage infolge der spürbaren Verbesserung der Verbraucherstimmung nach den Lockdowns, allen voran in Europa und Amerika. Im Zweijahresvergleich konnte der währungsbereinigte Umsatzrückgang somit auf 9 % begrenzt werden.

Im stationären Großhandelsgeschäft verbesserten sich die Umsätze im Jahr 2021 um währungsbereinigt 37 %. Der Anstieg ist dabei insbesondere auf eine starke Nachfrage der Handelspartner nach den BOSS und HUGO Kollektionen zurückzuführen. Daneben unterstützte zusätzliches Geschäft mit ausgewählten Händlern in Europa die Umsatzentwicklung. Im Vergleich zum Vor-Pandemie-Niveau reduzierte sich das währungsbereinigte Umsatzminus folglich auf insgesamt 16 %.

Das digitale Geschäft von HUGO BOSS setzte auch im Jahr 2021 seinen starken zweistelligen Wachstumskurs fort. Die digitalen Umsätze – einschließlich der unternehmenseigenen Website hugoboss.com, rein digitaler Onlinehändler, führender Online-Marktplätze sowie der Verknüpfung von stationärem Handel und E-Commerce (Bricks and Clicks) – stiegen im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt 55 %, was im Zweijahresvergleich einem starken Wachstum von 85 % entspricht. Sämtliche digitalen Vertriebskanäle trugen mit jeweils deutlich zweistelligem Umsatzplus zum Wachstum bei. Folglich beliefen sich die digitalen Umsätze im abgelaufenen Geschäftsjahr erstmals auf insgesamt 20 % des Konzernumsatzes (2020: 18 %).

Die Umsätze im Lizenzgeschäft legten im Vergleich zum Vorjahr um währungsbereinigt 20 % zu. Diese Entwicklung reflektiert zweistelliges Wachstum in allen wichtigen Produktgruppen, einschließlich Düften, Brillen und Uhren. Im Zweijahresvergleich lagen die währungsbereinigten Umsätze um 8 % unter dem Niveau von 2019. Dies ist im Wesentlichen auf den nach wie vor nur geringen internationalen Reiseverkehr zurückzuführen, der auch im Jahr 2021 auf dem Travel-Retailgeschäft lastete.

Umsatz nach Marken

Aus Markensicht verzeichneten sowohl BOSS Menswear und BOSS Womenswear als auch HUGO deutlich zweistellige Umsatz­ver­besserungen, die auf starkes Wachstum entlang aller Trageanlässe zurückzuführen sind. Das Wachstum wurde dabei insbesondere durch die anhaltende Dynamik der Marken in der Casualwear vorangetrieben, während sich auch die Formalwear-Umsätze im Geschäftsjahr 2021 spürbar erholten. Letzteres spiegelt dabei insbesondere die Wiederkehr gesellschaftlicher Events im Laufe des Jahres wider. Im Vergleich zu 2019 blieb der währungsbereinigte Umsatz von BOSS Menswear um 2 % und der von BOSS Womenswear um 6 % unter dem Niveau von 2019. HUGO hingegen konnte mit einem Plus von 6 % bereits zu Wachstum zurückkehren.

Netzwerk eigener
Einzelhandels­geschäfte

Im Geschäftsjahr 2021 erhöhte sich die Anzahl der eigenen freistehenden Einzelhandelsgeschäfte um netto sechs auf 451 (2020: 445). Insgesamt eröffneten dabei 26 BOSS Stores, vorwiegend in Asien und Europa, sowie sechs HUGO Stores. Im Zuge von Geschäftsübernahmen wurden dem eigenen Storenetzwerk zudem sechs BOSS Stores, darunter drei in Thailand, hinzugefügt. Dem gegenüber stand die Schließung von weltweit 32 Stores im Zuge auslaufender Mietverträge. Dies spiegelt auch die Verlagerung von Standorten innerhalb derselben Metropolregion wider.

Unter Einbezug von Shop-in-Shops und Outlets erhöhte sich die Gesamtzahl der zum 31. Dezember 2021 weltweit durch HUGO BOSS betriebenen Einzelhandelsgeschäfte auf 1.228 (2020: 1.157). Neben den zusätzlichen freistehenden Einzelhandelsgeschäften ist der Anstieg vor allem auf eine Expansion des Shop-in-Shop-Netzwerks zur Stärkung der Markenpräsenz bei wichtigen Handelspartnern, insbesondere im US‑Markt, zurückzuführen.

Die Gesamtverkaufsfläche der eigenen Einzelhandelsgeschäfte erhöhte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr folglich um 4 % und lag zum Jahresende bei rund 168.000 Quadratmetern (31. Dezember 2020: 161.000 Quadratmeter). Die spürbare Erholung der Umsatzentwicklung im stationären Einzelhandelsgeschäft führte zu einem Anstieg der Flächenproduktivität um 39 % auf rund 9.200 EUR pro Quadratmeter (2020: rund 6.600 EUR pro Quadratmeter).