Geschäftsbericht 2021

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Umwelt­belange

Klimaschutz in der Produktion

In der globalen Textil- und Bekleidungsindustrie entstehen CO2-Emissionen vor allem bei der Gewinnung und in der Produktion textiler Fasern sowie innerhalb energieintensiver Verarbeitungsprozesse, zu denen beispielsweise Färben, Waschen oder Bleichen gehören. HUGO BOSS ist sich seiner Mitverantwortung zum Schutz von Umwelt und Klima bewusst. Die Einführung und Weiterentwicklung umwelt- und klimafreundlicher Prozesse bei seinen Lieferanten ist für das Unternehmen dabei ebenso wichtig wie die Umsetzung entsprechender Maßnahmen an den eigenen Produktions­standorten.

Umwelt- und Klimaschutzthemen in der Lieferkette werden vom Zentralbereich Global Corporate Responsibility and Public Affairs gesteuert, der unter anderem die Vorgabe interner Richtlinien und Standards verantwortet. Zudem koordiniert das zentrale Umweltmanagement-Team in enger Abstimmung mit den lokal Verantwortlichen entsprechende Maßnahmen an den eigenen Produktionsstätten. Der Vorstand wird regelmäßig über die Fortschritte zur Erreichung der Umwelt- und Klimaschutzziele des Konzerns informiert.

Ziele

Mit der 2018 erfolgten Unterzeichnung der Fashion Industry Charter for Climate Action unter der Schirmherrschaft der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) strebt HUGO BOSS gemeinsam mit anderen Unternehmen der Modeindustrie nach einem Netto-Null bei klimaschädlichen Emissionen bis zum Jahr 2050. Im Rahmen seiner „CLAIM 5“-Strategie hat sich HUGO BOSS in diesem Zusammenhang das Ziel gesetzt, bis 2030 im eigenen Verantwortungsbereich und bis 2045 entlang der gesamten Wertschöpfungskette klimaneutral zu sein.

Maßnahmen

Mit zahlreichen Maßnahmen und Initiativen an seinen eigenen Standorten und in seiner Lieferkette setzt sich HUGO BOSS für den globalen Klimaschutz ein. Zur Definition geeigneter Maßnahmen engagiert sich das Unternehmen im Rahmen der Fashion Industry Charter for Climate Action unter anderem in Arbeitsgruppen zu den Themen „Rohwaren“ und „Energieeffizienz und erneuerbare Energien im Herstellungsprozess“.

Im Einklang mit der UNFCCC arbeitet das Unternehmen gemeinsam mit seinen Lieferanten daran, die Umwelt­auswirkungen in der Lieferkette nachhaltig zu reduzieren. Die Einhaltung gesetzlicher Umwelt­anforderungen ist fester Bestandteil der Lieferantenverträge. Zusätzlich beschreibt die von HUGO BOSS auf der Unternehmenswebsite veröffentlichte Umweltpolitik eine Vielzahl von Umwelt­schutz­grundsätzen sowohl für die eigenen Produktionsstätten als auch für die der Zulieferer. Dabei reflektiert sie die vom Unternehmen im Rahmen der Fashion Industry Charter for Climate Action verfolgten Aktivitäten und Ziele. Auch der Lieferantenverhaltenskodex des Unternehmens enthält umfassende Richtlinien zur Einhaltung von Umwelt­schutz­auflagen. Zusätzlich schreibt HUGO BOSS für seine Lieferanten mithilfe eines öffentlich zugänglichen Leitfadens für nachhaltigere Produkte verbindliche Nachhaltigkeitskriterien hinsichtlich der Verwendung und Verarbeitung textiler Fasern und Materialien fest.

Im Rahmen regelmäßiger Umweltaudits erfasst HUGO BOSS unter anderem die Maßnahmen seiner Lieferanten zum Energiemanagement und den CO2-Ausstoß dieser Lieferanten. Dabei greift das Unternehmen auf externe Auditoren zurück. Für den Fall, dass Verstöße gegen Umwelt­auflagen festgestellt werden, erarbeitet das Unternehmen gemeinsam mit dem jeweiligen Lieferanten Maßnahmenpläne, deren Umsetzung in Folgeaudits überprüft wird. Um die Umwelt­einflüsse der Partner transparenter und messbarer zu machen, hat HUGO BOSS mit weiteren Unternehmen im Jahr 2021 ein Resource Efficiency Module (REM) entwickelt, das den Lieferanten eine Erfassung ihrer Verbrauchsdaten ermöglicht und die Reduktion schädlicher Emissionen unterstützen soll.

Auch mittels geeigneter Schulungen will das Unternehmen seine Lieferanten regelmäßig zu Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen informieren und auf die Etablierung standardisierter Energie- und Umwelt­management­systeme hinwirken. So hat HUGO BOSS im Jahr 2021 in Zusammenarbeit mit der UNFCCC sowie weiteren Organisationen und Unternehmen das öffentlich zugängliche, webbasierte „Climate Action Training“ entwickelt, das die Lieferanten bei der Erreichung der durch die UNFCCC vorgeschriebenen Ziele unterstützen soll. Auch im Jahr 2021 konnten – angesichts internationaler Reisebeschränkungen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie und zum Schutz aller Beteiligten – Audits und Präsenzschulungen nur in geringem Umfang durchgeführt werden.

Als Mitglied der Better Cotton Initiative (BCI) engagiert sich HUGO BOSS gemeinsam mit anderen Unternehmen für eine Reduktion der Umwelt­auswirkungen, die beim Anbau und in der Verarbeitung von Baumwolle entstehen. Baumwolle ist das von HUGO BOSS mit Abstand am meisten eingesetzte Material. Die BCI verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz zur umwelt- und klimaschonenden Baumwollproduktion, der neben ökologischen auch soziale und ökonomische Aspekte berücksichtigt.

Die Auswirkungen der eigenen Produktionstätigkeit auf das Klima sind im Vergleich zu denen aufseiten externer Lieferanten nur gering, da insbesondere die vorgelagerten Wertschöpfungsstufen CO2-lastige Prozesse beinhalten. Dennoch spielt die Reduktion der Energieverbräuche und CO2-Emissionen an den eigenen Produktions­standorten für HUGO BOSS eine wichtige Rolle. Bei der kontinuierlichen Weiterentwicklung seines Umwelt­managements orientiert sich der Konzern an den internationalen Normen ISO 14001 (Umweltmanagement) und ISO 50001 (Energiemanagement). Der mit Abstand größte eigene Produktionsstandort in Izmir (Türkei) ist bereits seit 2014 nach beiden Normen zertifiziert.

Zur weiteren Reduktion der CO2-Emissionen an den eigenen Produktions­standorten setzt das Unternehmen vor allem auf den Einsatz energieeffizienter Technologien, die Modernisierung und Erneuerung technischer Anlagen sowie eine Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien. So bezieht HUGO BOSS bereits seit dem Jahr 2020 in sämtlichen eigenen Werken seine Energie aus erneuerbaren Quellen. Des Weiteren plant das Unternehmen die Inbetriebnahme einer Photovoltaikanlage an der Produktionsstätte in Izmir (Türkei) in der ersten Jahreshälfte 2022. Die im Rahmen des eigenen Umwelt­managements gewonnenen Erkenntnisse sollen dem Unternehmen helfen, gemeinsam mit seinen Lieferanten in den kommenden Jahren weitere Fortschritte bei der Reduzierung der Umwelt- und Klimaauswirkungen in der Lieferkette zu erzielen.

Leistungsindikatoren

Auf dem Weg zur Klimaneutralität verfolgt HUGO BOSS weiterhin seine wissenschaftlich fundierten und von der Science Based Target Initiative anerkannten Reduktionsziele: So will das Unternehmen seine eigenen CO2-Emissionen bis zum Jahr 2030 effektiv, d. h. ohne zusätzliche Kompensation, um mindestens 51 % reduzieren (Basisjahr: 2018). Aufgrund der steigenden Anforderungen, die die UNFCCC an die Unterzeichner der Fashion Industry Charter for Climate Action stellt, wird HUGO BOSS seine Klimaziele im Jahr 2022 überarbeiten und seine Ambitionen entsprechend erhöhen. Das Unternehmen rechnet damit, dass aufgrund der spürbaren Erholung der Geschäftstätigkeit im Jahr 2021 die eigenen CO2-Emissionen über dem Vorjahreswert lagen, im Vergleich zum Basisjahr 2018 jedoch erneut eine Reduktion erzielt werden konnte (2020: Rückgang um 36 % gegenüber Basisjahr 2018). Die Veröffentlichung des im Jahr 2021 erzielten Fortschritts und weitere Informationen zur Klimastrategie und zu den Klimazielen von HUGO BOSS sind dem Nachhaltigkeitsbericht 2021 zu entnehmen.